Sie ist wieder da: die Erkältungszeit! Gerade mit Säugling macht uns das doppelt Sorgen: wir haben prinzipiell Angst, dass sich unser Kleines ansteckt und wenn es dann tatsächlich den ersten Schnupfen hat, ist es besonders schwierig, den kleinen Nasenschnaufern zu helfen. Doch es gibt einige Maßnahmen, die sich bewährt haben, um den Babys bei Schnupfen das Atmen zu erleichtern.
Hier also eine Liste meiner gesammelten Tipps, damit der Säugling und die Eltern die Schnupfenzeit gut überstehen und nachts möglichst viel Schlaf kriegen:
1. Unbedingt das Baby warm halten!
Am besten mit natürlichen Materialien z.B. in Wolle-Seide-Bodys, Woll- oder Baumwollkleidung. Aber darauf achten, dass es zu keinem Hitzestau kommt, also das Baby nicht unter ein Daunenkissen oder Polyesterdecken legen!
Am besten habt ihr euer Kleines ganz nah bei euch im Bett oder Tragetuch, denn es braucht jetzt viel Ruhe und Körpernähe, auch um die Temperatur zu regeln. Eure Körpertemperatur passt sich den Bedürnissen eures Babys an, ihr wärmt es also genauso, wie es das braucht. Oder merkt frühzeitig, wenn ihm zu warm wird. Außerdem spürt ihr so am besten, wie es eurem Baby geht und könnt perfekt darauf reagieren.
2. Dabei gleichzeitig die Umgebungsluft kühl und feucht halten
Zum Beispiel durch häufiges Lüften oder einen Luftbefeuchter. Kühle, feuchte Luft lässt die Schleimhäute abschwellen und sorgt dafür, dass euer Säugling viel besser durch sein sowieso schon kleines Näschen atmen kann!
3. Das Baby mit Kopf und Oberkörper höher lagern
Tagsüber geht das am Besten in Tuch oder Tragehilfe. Nachts kann man das Kleine mit einen breite Kissen unter der Matratze oder auf einem Stillkissen gut erhöht lagern. Dabei bitte unbedingt darauf achten, dass euer Baby nicht herunterrollen oder -rutschen kann und nirgendwo mit dem Gesichtchen unter Stoff gerät.
Im Extremfall hilft es zwischendurch eine ganz aufrechte Haltung einzunehmen. In den schlimmsten Nächten hat unser Sohn mit Mützchen auf dem Kopf, in Decken eingekuschelt, bei einem von uns auf der Brust liegend, am am offenen Fenster geschlafen.
4. Die Nase unbedingt feucht halten
Durch die Luft, mit Luftbefeuchter und offenem Fenster. Von außen mit Nasenbalsam (Wala) oder Engelwurzbalsam (I. Stadelmann, Bahnhofsapotheke). Und von innen mit Spülungen mit Kochsalzlösung oder Muttermilch.
5. Vor dem Schlafen absaugen
Ein Life-Changer war für uns der Nasensauger (z.B. von Nuby bei dm, früher hatten wir den Nose-Frida aus der Apotheke). Am besten nach dem Stillen die Nase mit Muttermilch oder Kochsalzlösung spülen. D.h. beim Stillen kommt oft sowieso Muttermilch in die Nase, wenn das Baby schnüpfelt und liegt. Bemerke ich das, sauge ich einfach direkt ab, weil die Muttermilch dann den Schnodder schon gelöst hat.
Aufgrund der hohen Stammzellen und Immunglobuline ist Muttermilch auch eine echte Wunderwaffe und kann abgepumpt oder ausgestrichen werden, um sie dann mit einer kleinen Spritze oder Pipette in die Nase zu träufeln. Genauso kann man es mit Kochsalzlösung machen. Kurz abwarten, bis sich der Schleim etwas löst und dann raus saugen!
6. In aufgerichteter Position stillen
Da das Trinken den Kleinen Nasenatmern mit Schnupfen oft schwer fällt, empfiehlt es sich, erhöht zu stillen. So kann man z.B. beim Stillen in Seitlage das Baby auf eine Kissen legen und mit der oberen Brust stillen. Es geht auch im locker gebundenen Tuch, wenn man die Brust oben raus packt oder im Halbsitz. Das Gleiche gilt natürlich auch für‘s Fläschchen geben, wobei das meistens leichter ist, weil‘s nicht an einem dran hängt;-)
7. Zwiebelhälften in’s Bettchen
Die überraschendste und effektivste Hilfe für uns war es, eine Zwiebel auf zu schneiden und die beiden Hälften beim Schlafen in die Nähe des Köpfchens zu legen. Die ätherischen Öle machen die Nase frei und das Baby atmet erstaunlich gut!
8. Ätherische Öle
Hier muss man bei Säuglingen und Kleinstkindern noch vorsichtig sein, da bestimmte Öle zu Krämpfen in den Atemwegen führen können. Ich kenne 2 Anwendungsmöglichkeiten für Säuglinge: man kann Engelwurzbalsam auf die Nasenflügel schmieren und 2-3 Tropfen Babixinhalat auf ein Halstüchlein oder den Schlafanzug, so dass das Kleine die ätherischen Düfte darüber einatmen kann. Ich trage den Engelwurzbalsam auch häufig auf die Zehen und Fußballen auf, da dort durch die Fußreflexzonen die Verbindung zu den Atemwegen besteht.
9. Zwiebelsöckchen
Genauso wirken auch klein geschnittene Zwiebeln, die man in einem Mullwickel oder Taschentuch (wenn man‘s sauber will) auf einer Wärmflasche vorwärmt und dann dem Kind unter die Fußsohle legt. Das Ganze dann mit Wollsocken befestigen. Das Kind soll sie so lange, wie möglich dran behalten. Am besten gut gewärmt (z.B. mit der Wärmflasche unter den Füßen) liegen bleiben und ruhen.
10. Alternative Heilmittel
Ich persönlich möchte meinen Kindern möglichst nur im Notfall Medikamente geben. Deswegen habe ich mit homöopathischen und anthroposophischen Heilmitteln bei Schnupfen und Erkältung sehr gute Erfahrungen gemacht. Besonders empfehlenswert finde ich das GU-Buch „Kinderkrankheiten natürlich behandeln“ von Stellmann & Söldner. Wir nehmen z.B. Infludoron Globuli ab Beginn der Erkältung (beim Baby 3 Stück, mindestens stündlich bis zum Ende noch 3x am Tag). Beim Baby wirkt 3×1 Kügelchen Sambuccum nigra D4 erstaunlich gut für den Schnupfen.
Auch alternative Heilmethoden sollten unter professioneller Anleitung erfolgen, damit sie auch erfolgreich wirken können. Das Buch gibt da sehr gute und präzise Hilfestellungen.
Vorsorge ist natürlich immer besser, als Nachsorge!
Ein ruhiger, rhythmischer Tagesablauf unterstützt uns dabei, gesund zu bleiben. Haltet euer Baby durchgehend warm, v.a. wenn sie alleine irgendwo „rumliegen“ empfiehl sich eine zusätzliche Schicht, wie eine Wolldecke, ein Strickjäckchen oder sogar ein dünnes Mützchen. Babys können sich nicht so gut warm halten, wie wir und verlieren wertvolle Kraft, wenn sie darum kämpfen müssen, ihre Körpertemperatur zu halten. Am besten meidet man mit Säugling möglichst in der Erkältungszeit Menschenansammlungen, Orte an denen Krankheiten grassieren und bittet auch andere kranke Menschen darum, Treffen lieber abzusagen. Bei Säuglingen bin ich da echt militant und so gerne ich meine Freundinnen sehen würde, ich sage lieber ab, als dass ich die Seuche weiter schleppe… Und sie am Ende eh wieder bei mir ankommt!
Wir können es nicht ganz vermeiden, dass unsere Kinder krank werden. Jede Krankheit ist ein wertvolles „Training“ für’s Immunsystem. Und oft geht damit auch ein Entwicklungsfortschritt bei unserem Kind einher. Also nehmen wir die Krankheit als extra Fürsorge-Zeit an und helfen unserem kleinen Schatz, sie gut durch zu stehen.
Dies sind ausschließlich „Tipps“ aus eigener Erfahrung und ersetzen keinen medizinischen Rat bzw. eine ärztliche Behandlung!
Ein Kind das zusätzliche Symptome hat, über längere Zeit hoch fiebert oder den Eltern einfach nur „anders“ vorkommt, sollte IMMER einem Arzt vorgestellt werden. So lange ihr euch sicher fühlt, ist es gut, aber hört gut auf euer Gefühl: lieber 1x zu oft vorstellig werden, als eine ernste Krankheit übersehen!
Und weil ich an manchen Stellen Produkte benenne bzw. empfehle, muss ich diesen Post an dieser Stelle als Werbung kennzeichnen!
Comments