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Fabian Joos

Beckenboden – Der wohl wichtigste Muskel der Welt

Der Beckenboden, was ist das eigentlich? Beim Lesen des Begriffes fällt mir gerade auf, dass die Lösung im Wort liegt: es ist der Boden des Beckens! Eigentlich logisch und viel besser vorstellbar, als die 3 Muskelschlingen, welche diesen ausmachen… Jeder Mensch hat einen solchen Beckenboden, denn sonst würden ja die Organe einfach unten raus fallen und das wäre gar nicht im Sinne des Erfinders. Und jeder Mensch braucht ihn, u.a. aus genau diesem Grund! Leider besteht der Beckenboden aus eher langsamen, trägen Muskeln und ist – im Gegensatz zum Bizeps zum Beispiel – nicht einfach und schnell trainierbar. Und weil wir ihn nicht sehen können, wird’s nochmal ne Nummer schwieriger.

Doch weil er so wichtig ist müssen wir dafür sorgen, dass er in allen Lebenslagen hübsch straff bleibt. Denn ein stabiler Beckenboden schützt vor Instabilitäten im Becken- und Lendenwirbelbereich mit garstigen Schmerzen und sorgt dafür, dass Körperausscheidungen und Organe da bleiben, wo sie hingehören. Und abgesehen von diesen gesundheitlichen Aspekten, unterstützt ein trainierter Beckenboden eine gute Haltung und einen flachen Bauch.


Stellen wir uns diesen Boden im Becken nun einmal vor: am unteren Ende unseres Rumpfes befindet sich ein Muskelgeflecht, welches ein bisschen wie ein Trampolin am Becken aufgespannt ist und nur 2 Lücken für die beiden Ausscheidungswege hat. Er ist also der Gegenspieler vom Zwerchfell, dass ja den Bauchraum unter dem Brustkorb nach oben hin begrenzt. Unser Rumpf ist nicht nur ein langes Rohr, sondern hat 2 Hilfsnetze in sich gespannt. Dabei ist das untere Hilfsnetz den meisten Belastungen ausgesetzt, da dort am meisten Gewicht getragen werden muss. Manchmal sogar das von einem ganzen kleinen Extra-Menschen für ziemlich lange Zeit. Das und der ganz normale alltägliche Wahnsinn, den wir mit unserem Körper so anstellen, ist für den trägen, langsamen Beckenboden schon ziemlich anstrengend und führt dazu, dass er gerne mal etwas schlaff durchhängt. Das gilt es zu vermeiden, weswegen das Beckenboden-Training ins Spiel kommt. Sehr, sehr wichtig! Für alle Menschen!!!


Deswegen gibt es die vielgeliebten Beckenboden-Übungen. Yay!

Wir machen‘s einfach:

  1. Setz dich mit deinen Sitzbeinhöckern (die knochigen Stellenunter deinem Popo) auf deine Hände, so dass die Fingerspitzen sich in der Mitte (Hosennaht) berühren. Das sollte mit deiner Armlänge gerade so möglich sein…

  2. Stelle dir jetzt deinen Beckenboden vor, als würde er auf deinen Händen liegen. Versuche, ihn etwas von deinen Handflächen in Richtung Körpermitte (hoch zum Zwerchfell) anzuheben. Dein Po spannt sich dabei NICHT an, nur zwischen den Sitzbeinhöckern passiert eine kleine Bewegung. Eine nach oben ziehende, sich hebende Anspannung und eine sich nach unten lösende, senkende Entspannung.

  3. Wiederhole die Bewegung langsam und Atme bei der Anspannung durch die Nase ein und bei der Entspannung durch einen leicht geöffneten Mund wieder aus.


Versuche diese Übung möglichst häufig, aber nicht zu oft und intensiv, zu wiederholen, um deinen Beckenboden zunehmend zu spüren und isoliert bewegen zu können. Für Fortgeschrittene geht’s dann im Stehen weiter und die Profi’s spannen ihren Beckenboden dann sogar bei Bewegungen (insbesondere belastenden) an. Ziel ist es, die Grundspannung des Beckenbodens dauerhaft zu erhöhen und nicht eine schnell abfragbare Maximalkraft!


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